„Wir wollten gestalten, nicht nur sanieren“

Seit 2014 sitzt Prof. Dr. Heidrun Kämper für die SPD-Fraktion im Mannheimer Stadtrat und ist dort unter anderem auch für den Stadtteil Lindenhof zuständig. In den vergangenen vier Jahren hat sich viel getan im Stadtteil – er hat sich baulich enorm verändert, auch die Themen, die die Bürger berühren, sind andere. Lindenhof aktuell sprach mit der Stadträtin über den Lindenhof.
Frau Prof. Dr. Kämper, für Sie als für den Lindenhof zuständige Stadträtin kann man sagen: Der Stadtteil bleibt spannend, oder?
Kämper: Ja, das kann man sagen. Hier verändert sich ja so viel wie in fast keinem anderen Stadtteil. Aber es gibt auch Themen, die den Stadtteil schon seit einigen Jahren beschäftigen und nun ein gutes Ende finden, wie beispielsweise der Meeräckerplatz, der demnächst frisch renoviert eröffnet wird.
Am 6. Oktober um 11 Uhr wird der Platz wieder offiziell eröffnet. Lindenhof aktuell erreichte nach der vergangenen Ausgabe die ein oder andere Post, in welcher Leser ihren Unmut über die Sanierung preis gaben. Punkte waren hier zum Beispiel Geldverschwendung, Wegfall von Parkplätzen oder Benachteiligung der Markthändler.
Kämper: Nun, das verstehe ich nicht so ganz. Der Entwurf für den Platz wurde mit großer Bürgerbeteiligung entwickelt und abgesegnet. Dieser war aber zu teuer, deshalb haben wir ein paar Dinge modifizieren müssen, wie beispielsweise die kleinen Pflastersteine, die dann wegfielen. Die Stadt beschloss im Haushalt 600.000 Euro für die Sanierung, 300.000 kamen später noch vom Land. Doch diese Summe reichte gerade mal für die Sanierung der Oberfläche, deshalb gründeten wir die parteiübergreifende Initiative „Mäuse für den Meeräckerplatz“. Wir wollten nicht nur sanieren, sondern auch gestalten. Hier kamen auch noch einmal 30.000 Euro zusammen – alles ausschließlich Spendengelder.
Ein anderes großes Thema ist momentan die Kinderbetreuung im Stadtteil.
Kämper: Ja – und hier kann man uns als Stadt sicherlich vorwerfen, dass schlecht geplant wurde. Damit muss man jetzt umgehen. Die Verwaltung bemüht sich nun jedoch sehr, Abhilfe zu schaffen, man spürt schon den massiven Druck, der in der Öffentlichkeit entsteht.
Gibt es denn schon Lösungen? Zuletzt wurde ja bei der Vergabe des Baufeldes 1 ein Entwurf abgeleht, der eine Kinderbetreuung vorsah und einer ohne bevorzugt.
Kämper: ja, aber das hatte andere Gründe. Der Entwurf sah lediglich Räume für einen Kindergarten vor, hatte darüber hinaus aber kein Konzept. Das war überhaupt nicht durchdacht, bei einem Kindergartenbau muss man ja jede Menge Vorschriften beachten. Deshalb spielte das am Ende bei der Vergabe keine Rolle. Bei Baufeld 2 sieht das aber anders aus, hier will ich ausdrücklick darauf hinwirken, dass Betreuungsplätze vorgesehen werden. Ansonsten muss man sehen, was man in diesem Stadtteil  relativ schnell umsetzen kann, so wie den Kindergarten an der Ecke Waldparkstraße/Landteilstraße.
Das Thema Rheindammsanierung bewegt den Lindenhof momentan auch sehr …
Kämper: … und hier kann ich sehr gut vertsehen, dass viele Bürger in großer Sorge sind. Das ist eine sehr schwierige Situation, denn es geht ja auch um das Thema Hochwasserschutz und die Ingenieure haben auch ihre Argumente. Momentan ist ja die BIG in guten Gesprächen mit der Stadt, dass ein zweites Gutachten eingeholt werden kann.
Gibt es denn Projekte, die Sie in naher Zukunft auch noch angehen wollen?
Kämper: Ja, ich habe großes Interesse an der Ertüchtigung des Bunkers in der Meerfeldstraße. Dies könnte eine tolle öffentliche Begegnungsstätte, ein Bürgertreff oder ein Platz für kulturelle Veranstaltungen sein.                             sabi