„Verändern mit Respekt, aber ohne Scheu“

Kurz, knackig und mit viel Musik: Der Neujahrsempfang der SPD in der Lanz Kapelle kam in diesem Jahr in einem neuen Gewand daher. Der Schwerpunkt sollte nicht auf langen Reden, sondern auf dem Gespräch miteinander und die Künstler, die den Abend umrahmen, liegen. OB Dr. Peter Kurz war als Festredner geladen, für die kurzweiligen musikalischen Intermezzi sorgten das Saxofon-Quartett „Les Quatres“ der Musikschule Mannheim sowie das Jazz-Trio Peter Freund.

 

Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lindenhof-Almenhof Marcus Butz die Anwesenden, ehe Stadträtin Professor Dr. Heidrun Kämper die etwas andere Konzeption der Veranstaltung vorstellte: „Es soll alles ein wenig lockerer werden, die Reden nicht allzu lange ausfallen, damit mehr Zeit für die Musik und die Gespräche im Anschluss zur Verfügung steht“. Der ehemalige Stadtrat Prof. Dr. Horst Wagenblaß habe den Neujahrsempfang zu einer „Institution im Terminkalender gemacht, wir wollen nun mit Respekt, aber ohne Scheu diese Tradition fortsetzen“, so Kämper. Deshalb bedauerte sie sehr, dass Horst Wagenblaß an diesem Abend nicht dabei sein konnte, er musste krankheitsbedingt passen und fehlte so seit Start der Veranstaltung vor vielen Jahren erstmals.

Veränderungen gebe es aber nicht nur beim Neujahrsempfang, auch der Stadtteil bekommt ein neues Gesicht, womit Kämper einen kleinen Rückblick begann. Prägend für den Lindenhof  seien natürlich momentan die großen Bauprojekte wie das Glückstein-Quartier. Neues und Erhaltenswertes geben hier ein stimmiges Bild, wie beispielsweise der Erhalt des Lokschuppens zeige. „Werte lassen sich aber nur erhalten, wenn Veränderungen stattfinden“. Das Mannheim momentan so gut dasteht sei die Folge einer umsichtigen Städtepolitik.

Weiterhin will sie sich auch in Zukunft weiterhin dafür einsetzten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blickpunkt stehe. Sie freue sich sehr, dass ihr als im letzten Jahr gewählte Stadträtin möglich sei. Doch die nächste Wahl steht in diesem Jahr schon wieder an, dass wählt Mannheim den Oberbürgermeister.

Eine gelungene Überleitung zu Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der in diesem Jahr für die Festrede gewonnen werden konnte. Er freute sich sehr an dieser großen Tradition des Neujahrsempfang teilnehmen zu können, „dieser Ort ist ja auch ein Symbol für Bürgerengagement. Er steht für Wandel, aber auch Komprissbereitschaft“. Und dies gelinge momentan im Lindenhof sehr gut. „Wir wollen auch Neues entstehen lassen, der Lindenhof ist ein gutes Beispiel dafür, dass man das auch auf die Anforderungen der Gesellschaft ausrichten kann“.

Grundstein für solch einen Wandel ist aber auch ein sozialer Zusammenhalt in der heutigen Zeit – was immer schwerer wird, angesicht einer Verunsicherung durch solch schreckliche Terroranschläge wie in Paris oder Finanzkrisen. „Das ist eine große Herausforderung“, so Kurz, „aber die, die übereinander reden, haben stets wenig zum gesellschaftlichen Miteinander beigetragen, sondern die, die miteinander reden“.

Der Lindenhof sei auf Grund seiner Lage eine Visitenkarte für die Stadt, der bauliche Wandel sei „eine große Chance für den Stadtteil, die allerdings auch verbunden ist mit großen Belastungen für die Anwohner“, das sei ihm durchaus bewusst. Aber die Maßnahmen im Bereich Glückstein-Quartier bedeuten auch ein „Mehr an Lebensqualität in Zukunft“. So wird beispielsweise der Glückstein-Park von 12.000 auf 20.000 Quadratmeter vergrößert. Er sei deshalb sehr optimistisch, dass dies alles gut gelingt, denn „unsere Kraft ist größer, als die Herausforderungen“.    sabi