Neubau der Eberthalle gefordert

„Die mittlere Lebensdauer der Bauteile ist erreicht“, zitierte Christian Schreider (SPD) im Ortsbeirat Friesenheim eine Stellungnahme der Lukom zum Zustand der Friedrich-Ebert-Halle. Wenn die Funktionsfähigkeit für Kulturveranstaltungen, Konzerte und als Spielstätte der TSG erhalten bleiben soll, muss investiert werden. „Dauerhafte Flickschusterei ist sicher teurer als ein Neubau“, begründete Schreider einen entsprechenden Vorstoß seiner Fraktion. 

Ein „vernünftiger, zeitgemäßer und profitabler Neubau“ soll auf dem heutigen Parkplatz entstehen, danach könne die dringend sanierungsbedürftige Halle abgerissen und das frei werdende Gelände gewinnbringend verkauft werden – eine „interessante Möglichkeit der Gegenfinanzierung“, so Schreider. Parkplätze könne man nach unten in eine Tiefgarage verlegen. Vertreter anderer Fraktionen äußerten sich im Ortsbeirat zu diesem Thema zunächst nicht.

Schon im Umfeld des Neujahrsempfangs waren die „visionären“ Pläne bekannt geworden. Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) hatt von „Problemen bei der TSG“ gesprochen, war aber nicht weiter darauf eingegangen. Auf Nachfrage von Friesenheim aktuell erklärte er, das Problem bestehe darin, dass die TSG eine Halle für 4000 Zuschauer benötige, um dauerhaft in der ersten Handball-Liga bleiben zu können. Die Eberthalle mit ihrer „veralteten technischen Ausstattung sei heute weder für größere Sport-, noch für Kulturveranstaltungen noch tauglich“, so Henkel. Und eine Sanierung würde bekanntlich Millionen Euro kosten. Dass ein solcher Vorschlag Zeit brauche und dicke Bretter gebohrt werden müssten, sei ihm klar. Der Erfolg beim lang gehegten Wunsch für ein nächtliches Tempolimit in der Sternstraße zeige aber, dass es sich lohne, an Themen dran zu bleiben.

 

„Geht an Realität vorbei“

 

Inzwischen hat die CDU in einer schriftlichen Stellungnahme dem Vorschlag der Genossen im Ortsbeirat widersprochen: „Leider geht die Forderung nach dem Neubau der Eberthalle in allen denkbaren Szenarien an der Realität vorbei,“ kommentiert die Sprecherin der CDU im Ortsbeirat Friesenheim Constanze Kraus die neuerliche Diskussion um einen Abriss und Neubau der Veranstaltungshalle. „Im Übrigen wäre auch zunächst einmal zu diskutieren, ob ein solcher Abriss überhaupt konsensfähig wäre,“ so Kraus weiter. Nach Lage der Dinge kann die Stadt ein solches Vorhaben auf Grund der hohen Verschuldung nicht schultern. Eine Kompensation durch Grundstücksverkäufe in dem Bereich erscheint ebenfalls unrealistisch. Kraus: „Die Eberthalle ist auf einem relativ kleinen Areal gebaut worden. Die Halle steht – genau wie Ebertpark und Parkkplatz – auf ehemaligen Sumpfgebiet. Der Untergrund der Halle ist für jedes neue Bauvorhaben problematisch genauso wie der Untergrund des Parkplatzes. Dies macht eine wirtschaftlich interessante Vermarktung des freiwerdenden Geländes zumindest schwierig, wenn nicht unmöglich.“ Der Abriss der Eberthalle sowie der Neubau müssten aus diesen Erlösen gegenfinanziert werden. Eine neue Halle bräuchte ebenfalls Parkpätze. „Das erscheint uns nicht machbar,“ so Kraus. Stattdessen setze sich die CDU Friesenheim für eine schrittweise Sanierung und Instandsetzung der Halle ein. „Die Eberthalle ist ein sehr markanter Bau der jüngeren Geschichte und eins der Wahrzeichen unserer Stadt. Als Spielstätte für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim und für viele andere Events hat sich die Halle bewährt und durchaus eine Zukunft“, so Kraus abschließend.         hbg