MFC: Nicht nur sportlich läuft‘s rund

Vorstand unverändert, Mitgliederzahl nahezu gehalten, erfolgreiche Veranstaltungen – es ist fast schon müßig über die Jahresbilanz des MFC 08 Lindenhof zu berichten, denn unter dem Vorsitz von Klaus Hartel hat der Verein vor allem eins vorzuweisen: Kontinuität. Dies war auch in seiner Bilanz beim diesjährigen Neujahrsempfang im Vereinsheim wieder der Fall. Doch etwas gab es doch noch hervorzuheben: Die Kreisliga-Mannschaft spielt in dieser Saison auch richtig guten Fußball und steht so gut wie schon lange nicht mehr in der Tabelle. Eine anderes wichtiges Thema stach ebenfalls heraus – das Ehrenamt.

„Dank ist manchmal zu wenig“ – wahre Worte, die die Vorsitzende des Sportkreises Mannheims Sabine Hamann in ihrer Ansprache aufgriff. Und die ihre Nachredner anschließend gerne aufnahmen. Sie sprach damit offensichtlich vielen aus der Seele und traf den Nerv der Veranstaltung. Doch der Reihe nach.
Zunächst begrüßte der Vorsitzende Klaus Hartel wie üblich alle Anwesenden und resümierte das Jahr des MFC. Bei den vergangenen Wahlen gab es in den Vereinsführungen in allen Abteilungen auf keinem Posten Veränderungen. Dies könnte ein Novum in der Vereinsgeschichte sein. Sportlich hatte man die Saison Mitte 2018 mit einem 12. Platz versöhnlich abgeschlossen, in der aktuellen Saison sieht es jedoch ganz anders aus. In der Winterpause belegt die Kreisliga-Mannschaft den 4. Platz – so gut wie schon lange nicht mehr. Deshalb blicke man mit viel Zuversicht auf die Rückrunde. Die Damen-Mannschaft belegt momentan den 8. Tabellenplatz, aber hier sei noch „Potential nach oben“, wie Hartel berichtete.
Mit den zahlreichen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Jazz-Frühschoppen, dem Senioren-Adventscafe oder der beliebten Faschings-Veranstaltung, zeigte sich Hartel auch sehr zufrieden – mit einer Ausnahme: „Beim Lanz-Park-Fest waren wir wieder mit dabei, das war aber eine Enttäuschung“. Grund war wohl der veränderte Standplatz, der weniger Publikum anzog. „Wir wollen dieses Jahr gerne wieder als Stadtteilverein mit dabei sein, aber nicht mehr so wie 2018“, so Hartel.
Mit insgesamt 652 Mitgliedern erfreut sich der Verein immer noch einer außergewöhnlichen Zahl, auch wenn sie im vergangen Jahr leicht zurück ging. Aber mit 300 Jugendlichen in dieser Statistik kann sich der MFC immer noch zurecht mit einer ausgezeichneten Jugendarbeit brüsten. Nicht zuletzt deshalb freut sich der Verein zum sechsten Mal in Folge über die Auszeichnung „KLEEblatt in Gold“ für vorbildliche Jugendarbeit.
Die Grüße aus der Stadtverwaltung überbrachte in diesem Jahr Stadtrat Prof. Dr. Achim Weizel (Mannheimer Liste), der über einen Abriss der Mannheimer Ereignisse im letzten Jahr und der im Lindenhof zum MFC fand: „Jugendliche übernehmen hier im Verein Verantwortung, statt nur starr auf das Handy zu schauen. Das ist gelebtes Ehrenamt – auch verbunden mit Opfern, dem gebührt Dank“, so Weizel.
Die eingangs schon erwähnte Vorsitzende des Sportkreises Mannheim Sabine Hamann formulierte es ein wenig strenger: „Dank ist manchmal zu wenig“. Und machte dabei – vielleicht unabsichtlich – auf einen wesentlichen Punkt im Ehrenamt aufmerksam. „In Vereinen werden Werte vermittelt – so auch hier“, so Hamann, „man freut sich über das Gewinnen, man lernt aber auch das Verlieren. Niederlagen verarbeiten – das muss man auch lernen.“
Im anschließenden Grußwort von Harald Schäfer, Kreisvorsitzender des BFV, stand das Thema Ehrenamt auch im Mittelpunkt: „Der MFC organisiert so viele Aktionen, auch abseits des Spielfeldes, die zur Integration beitragen“. Und weil auch er meint „Dank ist manchmal zu wenig“, gab es ein paar Geschenke (Bälle für die Jugend) und eine Auszeichnung – für den Vorsitzenden Klaus Hartel. Er darf sich jetzt als stolzer Besitzer einer Ehrenamtsurkunde und einer Uhr sehen. „Damit ich weiß, was die Stunde geschlagen hat“, scherzte der sichtlich überraschte Vorsitzende. Er will diese Auszeichnung auch nicht für sich vereinnahmen, sondern „an alle Mitstreiter weitergeben. Denn ohne Euch ginge hier nichts“, so Hartel.
Der Vorsitzende des Fördervereins des MFC Wolfgang Taubert schloss sich den Worten der Vorredner an, auch er freut sich über ehrenamtliches Engagement. 130 Mitglieder zähle der Verein momentan, „das kann gerne noch wachsen“. Ein großer Erfolg ist stets der Jazz-Frühschoppen Anfang September, den Anwesenden gab er auch deshalb schon gleich den Termin für das aktuelle Jahr mit: Am 8. September wird wieder die BigBand im Quadrat für Stimmung sorgen.
Thomas Berger, Leiter der Jugendabteilung, erläuterte auch noch einmal, wie viele „tolle Aktionen der Verein auf die Beine stellt“. Ein Beispiel: Der MFC hat nun drei neue „DFB-Junior-Coaches“ – davon sind mit Tyra Pieritz und Yvette Reichelt (neben Tobias Berger) zwei Mädchen. „Zwei Mädchen – ich kenne die Statistik nicht, aber ich denke, das gibt es nicht oft. Wir freuen uns über junges Blut für das ehrenamtliche Vereinsleben“, so Berger. Und ganz im Sinne von „Dank ist manchmal zu wenig“ gab es auch hier kleine Geschenke. Genauso wie für Marcel Pieritz, der für sein Engagement im Jugendbereich auch noch einen Gutschein entgegennehmen durfte. Ehrenamt verdient Anerkennung – dies hat der MFC erkannt. So auch bei den Schlussworten von Klaus Hartel: „Danke an alle die dazu beitragen, dass der MFC so einen guten Ruf hat“. sabi