„Innovativ und zukunftsweisend“

Mit einem neuen Parkhaus gewinnt nicht nur das Mannheimer Glückstein-Quartier weiter an Form. Auch die Lindenhöfer, Bahnreisende, Pendler und Besucher erhalten mit dem Bau der Mannheimer Parkhausbetriebe (MPB) neue Abstellplätze für ihre Fahrzeuge. „Innovativ und zukunftsweisend“, wie MPB-Geschäftsführer Karl-Ludwig Ballreich beim Spatenstich sagte, sei es ebenfalls.

Das so genannte Mobilitätshaus in direkter Nachbarschaft zum Victoria-Turm wird in Zukunft auch Fahrräder und Ladestationen für Elektroautos und -drahtesel beherbergen. Es wird in das Parkleitsystem der Stadt Mannheim integriert.

Schon seit geraumer Zeit gibt es die bahnhofsnahen Parkplätze auf der Seite des Lindenhofs wegen der Arbeiten am Glückstein-Quartier nicht mehr. Das macht sich besonders für diejenigen bemerkbar, die beispielsweise nur kurz jemanden vom Mannheimer Hauptbahnhof abholen wollen, ohne dabei den Weg auf die Innenstadtseite antreten zu müssen. Obendrauf verschärft der Wegfall dieser Parkplätze die an sich schon angespannte Parksituation im Lindenhof.

Willkommene Erleichterung könnte in 18 Monaten – so die geplante Bauzeit –  das achtstöckige Gebäude mit Untergeschoss liefern. Rund 23 Meter ragt es in den Himmel, etwa 53.000 Kubikmeter Raum werden umbaut. Barrierefrei soll der 16-Millionen-Euro-Bau sein und 600 Parkplätze, inklusive sechs Behinderten-Stellplätze, bereithalten. Gebaut wird nach den Plänen des Büros Weinmiller Architekten aus Berlin, das einst den Architektenwettbewerb gewonnen hatte.

Um dem Namen „Mobilitätshaus“ gerecht zu werden, richten die MPB weitere Angebote wie Carsharing-Plätze, die genannten Ladestationen sowie Parkplätze für Park&Ride-Kunden der Bahn ein. Die Radfahrer bekommen vorerst 50 Stellplätze. Bei Interesse könnte man jedoch bis zu 400 Radstellplätze einrichten, so Ballreich. „In den ersten zwei Jahren wird es Angebote geben, das Fahrrad dort kostenlos zu parken“, so der Geschäftsführer.

Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) verbindet mit dem Bau des neuen, rund 16 Millionen Euro teuren Parkhauses noch ganz andere Überlegungen. „Ich hoffe, dass damit der Impuls für weitere Investitionen gegeben wird“, sagte er. Immerhin sei das Mobilitätshaus die erste Hochbau-Maßnahme auf dieser Achse des Glückstein-Quartiers, die prägende Wirkung mit sich bringen dürfte. „Dabei geht es nicht nur um Parkraum, sondern auch um die Verknüpfung mit dem Bahnhof und der E-Mobilität“, so der OB. Und so freut sich Kurz zusätzlich auf „weiteres erhebliches Baugeschehen“ südlich des Hauptbahnhofs, unter der Prämisse, dass es schnell geht: „Damit die Investoren sehen, dass hier etwas passiert und dass es fertig wird.“              jm

i Die Parkhauszufahrt erfolgt über die Glückstein-Allee. Die Stellplatzbreite folgt mit 2,50 Meter dem Trend zu großen Autos. Zudem sind die Parkflächen stützenfrei. Den Hauptbahnhof erreicht man vom Parkhaus aus gut zu Fuß.