Größte Kita der Stadt entsteht

Die Fundamente werden derzeit gegossen, fertig sein soll alles bis Mitte 2018. Dann wird die größte Kindertagesstätte Ludwigshafens in Friesenheim stehen. Mit dem Erweiterungsbau des Kinderhauses am Ebertpark erhöht sich die Kapazität um 84 auf 645 Plätze in ganz Friesenheim. Die Bäume, die dafür gefällt werden mussten, werde die Stadt nachpflanzen, versprach ein Vertreter der Verwaltung im Ortsbeirat. Platz genug sei dafür.

In der Erzbergerstraße entsteht derzeit neben einer viergruppigen Einrichtung aus den 1990er-Jahren eine neue Kindertagesstätte, eine Krippengruppe sowie fünf Kindergarten- und zwei Hortgruppen beherbergen wird. Dafür musste ein Altbau aus den 1960er-Jahren weichen. „Mit dem erweiterten Neubau verbessern wir das Betreuungsangebot erheblich. Damit  tragen wir der steigenden Geburtenrate in Ludwigshafen und dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige Rechnung“, erläuterte Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse.

Der zweigeschossige Neubau wird auf dem Areal errichtet, auf dem das mittlerweile abgerissene Gebäude aus den 1960er-Jahren stand. Er ist mit rund 65 Meter Länge und 22 Metern Breite größer als der Altbau und bietet Platz für zehn Krippenkinder im Alter von null bis drei, fünf Kindergartengruppen mit je 25 Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren sowie zwei Hortgruppen im Obergeschoss für jeweils 20 Kinder.

Auf der Grundfläche von circa 2100 Quadratmetern befinden sich neben den Gruppenräumen unter anderem ein Turn-Mehrzweckraum, ein Schlafraum, Küche, Büros, Sanitäranlagen und Lagerräume. Das Gebäude entsteht in Massivbauweise aus Stahlbeton und Mauerwerk und wird mit einem wärmegedämmten Flachdach versehen. Mit dem Einbau eines rollstuhlgerechten Aufzuges wird der Neubau barrierefrei. Alt- und Neubau sind im Erdgeschoss miteinander verbunden. Das Obergeschoss wird jeweils über eine Treppe im Bestands- und im Neubau erreicht. Auf dem rund 11 000 Quadratmeter großen Grundstück, das an den Ebertpark grenzt, entsteht ein Spielplatz.

Die Gesamtkosten in Höhe von 5,3 Millionen Euro teilen sich in 4,6 Millionen Euro für den Neubau, 166 000 Euro für den Abbruch des Altbaus und 554 000 Euro für den Bau und die Miete des Ausweichquartiers. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Höhe von rund zwei Millionen Euro gefördert.

Im Ortsbeirat gab es für den Ausbau viel Lob: „Der Bedarf ist da“, freute sich Constanze Kraus (CDU) über ein „rundum gelungenes Projekt“. So bleibe Friesenheim attraktiv für junge Familien. Und das Gebäude wirke trotz seiner Größe „kleinteilig, nicht klobig“.

Etwa 12 000 Mal so groß wie das Außengelände der Kita ist die Grünfläche, die im gesamten Stadtgebiet gepflegt werden muss. Details des Masterplans wurden im Ortsbeirat vorgestellt. Erfreulich aus Sicht der Fraktionen ist, dass der Ebertpark künftig nicht das Budget des Stadtteils belasten wird, sondern als Stadtpark gilt – und eine Sonderstellung genießt. Eine Liste mit Anregungen aus den Fraktionen werde in Kürze eingereicht. Dazu zählt eine enge Verzahnung mit Besitzern privater Grünflächen und deren Grünpflegemaßnahmen. So ließen sich vielleicht Kosten sparen.

„Dran bleiben“ will Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) bei der Forderung nach einem Spiegel in der Eschenbachstraße, um einen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. „Seit Januar habe ich drei Unfälle beobachtet, ein vierter ist mir bekannt“, so Henkel. Nun werde er den Fall an die Verkehrskommission übergeben mit der Bitte, sich das vor Ort anzuschauen. Bisher habe die Verwaltung „vom Schreibtisch aus“ entschieden. Gerne hätte er auch einen Zwischenbericht zum Tarnblitzer in der Sternstraße vorgetragen. Ergebnisse, so die Auskunft der Stadt, werde man aber erst zum Ende des Pilotprojekts bekannt geben. Die Bilanz des „Blitzlichtgewitters“, so vermutet ein Anwohner, falle aber wohl nicht schlecht aus.         hbg