„Extraordinarius“: Perspektive ist entscheidend

Die Künstlerin Katharina Klimza stellt ihre Werke bei „Immoztion“ im Lindenhof aus. Dabei äußert sie sich eigentlich wenig über ihre Kunst. Sie lässt lieber ihre Bilder und Fotografien sprechen. Und sie lässt damit dem Betrachter die völlige Freiheit bei der Interpretation ihrer Werke. Einen Teil davon kann man vom 31. Oktober bis 27. Februar 2016 in den Räumen von „Immoztion“ in der Meerfeldstraße 39 sehen. Die Vernissage zur Ausstellung „Extraordinarius“ findet zur „Langen Nacht der Kunst und Genüsse“ statt, am 7. November von 19 bis 24 Uhr. Michaela Buchheister wird hierzu einführende Worte halten.

Katharina Klimza konzentriert sich nicht auf eine Kunstform, sondern widmet sich der Malerei und der Fotografie. Jede Form für sich birgt jedoch ihre eigene Spannungswelt. Ihre Malerei ist bunt. Kräftige Farben springen ins Auge. Farbbrüche überraschen. Geometrische Formen wechseln sich mit porträtierendem Stil ab, Natürliches wird zum Experiment. Klimzas Werke sind vielfältig. Sie erzählen, schmücken und sind tiefgründig zugleich. Ähnliches gilt für ihre Fotografie. Oft in Schwarz-Weiß gehalten, konzentriert sie sich auf das Wesentliche. Entscheidend ist die Bildkomposition, der Bildausschnitt, die Wahl der Perspektive, die Offensichtliches aus dem Zusammenhang reißen kann und damit neue Bedeutungen schafft. Mit digitaler Bearbeitung erhalten Klimzas Fotografien den letzten Schliff, sei es in Ausschnitt oder der Farbgebung. Dadurch werden neue Interpretationsräume eröffnet. Die Motive ihrer Fotografien entstehen meist spontan. Durch die Wahl der Bildausschnitte fallen sie letztendlich aus dem Rahmen: Eine Treppe wird, extrahiert aus der Gesamtumgebung, zu einem Spiel aus filigranen Verstrebungen; ein unübersichtliches, chaotisch wirkendes Gebäude wird zu einer Ansammlung klarer, geometrischer Formen.

Die Arbeiten der 1981 geborenen Künstlerin aus Freiburg sind charakteristisch, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Sie sind oftmals sehr abstrakt, aber niemals ohne Aussage. Man muss ihnen nur zuhören.              jm