Es geht voran im Glückstein-Quartier

Kleinfeldsteg, Glückstein-Allee, Parkhaus und Stadtvillen – dies sind die vier Projekte, die in den vergangenen Tagen in Sachen Glückstein-Quartier angegangen wurden. Bei den beiden erstgenannten handelt es sich um Bau- beziehungsweise Rückbaumaßnahmen, für das Parkhaus beim Viktoria-Turm und die Stadtvillen, die am Rande des Hanns-Glückstein-Parks entstehen sollen, sind Wettbewerbe gestartet worden.  

 Der Kleinfeldsteg stellt für Fußgänger und Radfahrer eine wichtige Alternative zur Bahnhofsunterführung und dem Neckarauer Übergang dar. Für den Einhub der neuen Stahlbrücke über die Südtangente war es nun erforderlich, dass das Provisorium demontiert wurde. Im Vorfeld der Arbeiten wurde so die vorhandene Beleuchtung teilweise stromlos geschaltet und demontiert und der Kleinfeldsteg Ende Mai für Fußgänger und Radfahrer voll gesperrt. Erst nach Fertigstellung der neuen Brücke Ende Juni soll der Weg dann wieder freigegeben werden.

Ebenfalls im Mai wurde zur Erschließung der neuen Glücksteinallee mit den weiteren Baumaßnahmen im nördlichen Teilabschnitt der Lindenhofstraße begonnen. Der Abschluss der Arbeiten ist bis Oktober geplant. In dieser Zeit kommt es zu Teil- und Vollsperrungen im Bereich Gontardstraße, nördliche Lindenhofstraße und der alten Südtangente. Durch diese Infrastrukturmaßnahmen südlich des Mannheimer Hauptbahnhofs  wird die Umgestaltung des nordöstlichen Lindenhofs vorangetrieben.

Konkret werden auch die Pläne für das geplante Parkhaus am Südausgang des Mannheimer Hauptbahnhofs. Die Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH (MPB) als Bauherrin und künftige Betreiberin hat in Abstimmung mit der Stadt Mannheim Anfang Mai einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. „Die prominente Lage des Gebäudes erfordert eine besonders qualitätsvolle Planung“, erklärt Baubürgermeister Lothar Quast. „Es soll ein angenehmes, helles und benutzerfreundliches Gebäude entwickelt werden, das sich städtebaulich gut in die Umgebung einfügt“. 14 renommierte Architekturbüros wurden eingeladen, zu dem Wettbewerb ihre Entwürfe einzureichen. Die Jury, der auch Vertreter der Stadt angehören, wird voraussichtlich Ende Juli die Gewinner prämieren.

Anfang 2015 soll mit dem Bau des Parkhauses begonnen werden. „Es wird eines der modernsten Parkhäuser unserer Stadt“ sagt Dr. Karl-Ludwig Ballreich, Geschäftsführer der MPB. Neben rund 700 breiten und gut anfahrbaren Stellplätzen sollen 50 Abstellplätze für Fahrräder und zehn Stromtankstellen für Elektroautos entstehen. Bei entsprechender Nachfrage wird die Anzahl erhöht. Der Hauptbahnhof kann über einen direkten Fußweg weiter bequem erreicht werden. „Selbstverständlich werden auch die Punkte Schallschutz und Begrünung bei der Planung berücksichtigt und es wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert“, erklärt Dr. Ballreich.

Ende Mai hat die Stadt Mannheim schließlich noch einen Bieterwettbewerb für die Wohnungsbaugrundstücke am Rand des Hanns-Glückstein-Parks ausgeschrieben. Entlang der Glücksteinallee, die zurzeit neu gebaut wird, sollen auf zwei Grundstücken fünf Stadtvillen mit jeweils fünf Geschossen entstehen. Die Preisträger sollen im Herbst dieses Jahres gekürt werden.

Die Grundstücke haben eine Fläche von zirka 8000 Quadratmetern. „Wegen der exponierten Lage direkt an der öffentlichen Grünfläche ist es uns wichtig, dass dort eine sehr hochwertige und architektonisch anspruchsvolle Bebauung entwickelt wird“, erklärt Baubürgermeister Lothar Quast. „Deshalb sollen die interessierten Investoren und Bauträger im Rahmen des Bieterwettbewerbs nicht nur ein Kaufpreisangebot für die Grundstücke abgeben, sondern auch eine Vorentwurfsplanung für die Wohngebäude einreichen. Bei der Vergabe der Grundstücke soll nicht der maximal erzielbare Kaufpreis, sondern die Qualität der Planung im Vordergrund stehen.“ Eine Jury aus Vertretern der Stadt und freien Architekten wird im Herbst dieses Jahres die Preisträger auswählen.

Die Häuser sollen abwechslungsreich und individuell gestaltet werden. Sie werden so angeordnet, dass ein breiter Zugang vom Park zur Glücksteinallee frei bleibt und der Blick auf das denkmalgeschützte Lokschuppen-Ensemble nicht verdeckt wird. Der Baubeginn der Stadtvillen ist voraussichtlich ab Mitte 2015 möglich.

„Die zukünftigen Baugrundstücke liegen nicht auf der Fläche des heutigen Parks, sondern auf der gegenüberliegenden Seite der alten Südtangente. Dies sind ehemalige Bahnflächen beziehungsweise Flächen, die heute noch Fahrbahn sind“, stellt Ottmar Schmitt, Leiter der mit den Grundstücksverkäufen beauftragten Projektkoordination Glückstein-Quartier klar.

Wenn die neue Glücksteinallee fertig ist, wird die parallel verlaufende alte Trasse der Südtangente nicht mehr benötigt und wird entfernt. Dies ermöglicht die Vergrößerung des Parks bis hin zu den künftigen Stadtvillen. Der Hanns-Glückstein-Park wird neu gestaltet und zu einer Anlage mit hoher Aufenthaltsqualität für das gesamte Quartier aufgewertet. Die vorhandenen Bäume können fast alle erhalten und in die Gestaltung integriert werden.   zg/sabi