Bäumerettung fruchtet offenbar

Das war mal eine richtig gute Nachricht für den Bezirksbeirat: In der vergangenen Sitzung stand die Frage nach der Fällung von vier Bäumen im Glückstein-Park auf der Tagesordnung, die im Vorfeld für einige Empörung gesorgt hatte. Zu Beginn überreichte Stadtrat Wolfgang Taubert eine Unterschriftenliste mit über 260 Eintragungen, die sich für einen Erhalt aussprechen – Klaus-Dieter Kähler und Bernhard Welker von der BIG hatten diese Aktion ins Leben gerufen (wir berichteten). Wie sich im Laufe der Sitzung herausstellte, hatte die Aktion offenbar schon vorher gefruchtet und zu einem Umdenken in der Stadtverwaltung geführt. 

Punkt eins der Tagesordnung sah allerdings ein anderes, weniger erfreuliches Thema vor: den Meeräckerplatz. Birgit Steinmaßl vom Fachbereich Tiefbau sollte die Anfrage des Rates beantworten, wie denn der Stand um die geplanten Sanierungsmaßnahmen sei. Der Fachbereich habe mittlerweile den Auftrag zur Sanierung erhalten, so Steinmaßl, wobei 500.000 Euro aus dem Haushalt bereitgestellt wurden. Dies reiche nun, um den Asphalt dort zu begradigen und einen neuen aufzutragen. Lindenhof aktuell erkundigte sich in der Sitzung schließlich nach dem Sinn der beiden Workshops, die im vergangenen Jahr stattfanden und unter Bürgerbeteiligung ein Konzept mit Sanierung und Gestaltung für rund 2,5 Millionen Euro zum Ergebnis hatten. Die Kosten für die Ausschreibungen an die Architektenbüros und die Workshops betrugen immerhin 160.000 Euro. „Mein Auftrag ist es den Platz für das Geld, das zur Verfügung steht, zu sanieren“, so Steinmaßl.

Dies sorgte jedoch unter den Räten für Fragen: „Fallen dann alle Ideen, die damals gesammelt wurden unter den Tisch?“, fragte Peter Karbstein von den Grünen. Wolf Engelen (FDP) schlug vor, das Geld gar aufzuheben und auf neue mögliche Mittel zu warten, um den Platz wie ursprünglich geplant für 2,5 Millionen zu sanieren. Doch hier gab es Bedenken einiger Räte, dass das Geld dann für andere Projekte verwendet werden könnte – wie schon einmal geschehen mit der „Blutbuchen-Zuwendung“ von Diringer & Scheidel vor einigen Jahren. „Die Sanierung sollte deshalb nun gemacht werden“, so die ebenfalls anwesende Stadträtin Adelheid Weiß (CDU), „wichtig ist, dass diese Mittel nun nachhaltig verwendet werden.

Bei den Fragen aus dem Publikum erkundigte sich Marc-Oliver Kuhse von der BIG nach den Mitteln der Städtebauförderung. Demnach sollte der Lindenhof hierbei mit 900.000 Euro bedacht werden, einiges davon für den Meeräckerplatz. Die konkrete Frage „wie ist denn das Geld aufgesplittet?“ konnte allerdings kein Vertreter der Stadtverwaltung beantworten.

Viel harmonischer ging es dann wie schon erwähnt bei Punkt zwei zu, als Christian Konowalcyk vom Fachbereich Grünflächenamt und Umwelt sein Betsreben erklärte, die vier vor der Fällung bedrohten Bäume zu retten. Bei den dreien entlang der Lindenhofstraße sei das zwar mit kleineren Problemen verbunden, aber diese wolle er lösen. So entfällt ein ursprünglich geplanter Weg komplett an der Westseite des Parks, ein anderer Weg auf Höhe der Eichelsheimer Straße soll verkürzt werden, um den Baum dort zu erhalten.

Komplizierter wird es bei der 40 Jahre alten Platane, die ziemlich zentral im Park gewachsen ist. Sie soll einem geraden Weg durch den Park weichen. Der sei eigentlich optimal geplant, um wenig Bäume zu gefährden, nur der eine sei eben ein Baum mit „Konfliktpotential“. Doch auch hier will Konowalcyk eine Lösung finden: „Ich dachte da an eine Art kleinen Platz, der rund um den Baum den Weg entzweit und wieder zusammen führt“. Diese Pläne wurden schließlich von allen Bezirksbeiräten ausdrücklich gelobt. Wolf Engelen sah hier tolle kreative Ideen, Marcus Butz (SPD) sprach von „nicht selbstverständlicher Mühe“. Ich will zwar keine Zusagen machen, das wäre unseriös“, so Konowalcyk abschließend, „aber ich hoffe, dass wir das gemeinsam schaffen“.           sabi